Steigende Legionellenzahlen in der EU und wie man sich schützen kann!

Steigende Legionellenzahlen in der EU und wie man sich schützen kann!

Mit den hochgefährlichen Legionellen ist nicht zu spaßen, denn diese Bakterien im Leitungswasser können die Legionellose (auch „Legionärskrankheit“ genannt) hervorrufen, eine schwere Form der Lungenentzündung, die häufig tödlich endet.

Trotz verstärkter Warnungen sind die Fälle in der EU im vergangenen Jahr deutlich gestiegen, wobei laut dem Bericht des ECDC im Jahr 2021 mehr als 10.700 Fälle und 704 Todesfälle registriert wurden. Die Legionärskrankheit hat bislang die höchste jährliche Melderate von 2,4 Fällen pro 100.000 Einwohner erreicht.

Obwohl Legionellen natürlicherweise im Trinkwasser vorkommen, vermehren sie sich unter geeigneten Bedingungen, wie etwa einer Stagnation des Wassers oder Temperaturen von 20 bis 45°C in den Leitungen, exponentiell. Sie können über Wassertröpfchen, Sprühnebel oder Dampf, zum Beispiel beim Duschen oder in Whirlpools, in die Lunge gelangen und die berüchtigte Legionärskrankheit auslösen.  Gesunde Menschen erkranken seltener, aber Kinder, ältere und immungeschwächte Personen haben ein erhöhtes Risiko. Besonders betroffen sind Männer ab 65 Jahren mit einer Rate von 8,9 Fällen pro 100.000 Einwohner.

Besorgniserregend ist auch, dass 75% aller gemeldeten Fälle auf die vier Länder Italien, Frankreich, Spanien und Deutschland entfallen. Die Ursache für diese Entwicklung ist noch nicht bekannt und könnte mit der Alterung der Gesellschaft, der Trinkwasserinfrastruktur, Klimaveränderungen oder Änderungen der Testverfahren zusammenhängen. Auch die Anzahl der reisebedingten Infektionen ist im Jahr 2021 um 895 Fälle gestiegen, ein Anstieg von 38 % gegenüber dem Vorjahr. Um die Keimbelastung in der Wasserleitung zu verringern, ist es empfehlenswert, fünf Minuten lang warmes und kaltes Wasser vor dem ersten Duschgang laufen zu lassen.

Letztendlich liegt es in der Verantwortung des Haushalts, für hygienisch einwandfreie Trinkwasserinstallationen zu sorgen. Eigenheimbesitzer und Mieter können ihre Gesundheit wirksam schützen, indem sie Stagnationswasser und Totleitungen beseitigen, auf Warmwassertemperaturen von 55 bis 60 Grad achten und Filtrationsanlagen an der Eintrittsstelle des Trinkwassers installieren. Diese Membranen aus der Medizintechnik wirken wie eine Firewall und halten Legionellen, andere Krankheitserreger und Sedimente fern. Laufende Wartung, Reinigung und Desinfektion der Wasser- und Sanitäranlagen sowie regelmäßige Kontrollen des Leitungsnetzes auf Legionellen minimieren das Risiko einer unbemerkten Legionellenkontamination.

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